Sonntag, 30. September 2012

Rainer Maria Rilke

Na ihr ^^
hab schon das ganze Wochenende nur Hausaufgaben gemacht +_+
Wir haben in Deutsch im moment Poetik.. Was mich natürlich freut weil ich ja gedichte total liebe.. Aber das das alles wieder mit so vielen Regeln und wörtern und auswendiglernen zutun hat -.-
Naja aber dadurch bin ich wieder auf Rilke gekommen
Meine Mama hatte mir von seinen Gedichten vorgeschwärmt als wir schon mal in Deutsch ein ähnliches thema hatten. Also hab ich jezz endlich mir ein bissen zeit geschnappt (die ich eigentlich nicht habe weil ich noch franz und englisch machen muss ) und mir ein paar von Rilkes Gedichten angeguckt... Und das hat mir bis jezz besonders gefallen:

Träume, die in deinen Tiefen wallen,
aus dem Dunkel lass sie alle los.
Wie Fontänen sind sie, und sie fallen
lichter und in Liederintervallen
ihren Schalen wieder in den Schoß.

Und ich weiß jetzt: wie die Kinder werde.
Alle Angst ist nur ein Anbeginn;
aber ohne Ende ist die Erde,
und das Bangen ist nur die Gebärde,
und die Sehnsucht ist ihr Sinn -
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Weiße Seelen mit den Silberschwingen,
Kinderseelen, die noch niemals sangen,-
die nur leis in immer weitern Ringen
zu dem Leben ziehn, vor dem sie bangen,

werdet ihr nicht euren Traum enttäuschen,
wenn die Stimmen draußen euch erwachen,-
und ihr könnt aus tausend Taggeräuschen
nicht mehr lösen euer Liederlachen?
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Ich möchte werden wie die ganz Geheimen:
Nicht auf der Stirne die Gedanken denken,
nur eine Sehnsucht reichen in den Reimen,
mit allen Blicken nur ein leises Keimen,
mit meinem Schweigen nur ein Schauern schenken.

Nicht mehr verraten und mich ganz verschanzen
und einsam bleiben; denn so tun die Ganzen:
Erst wenn, wie hingefällt von lichten Lanzen,
die laute Menge tief ins Knieen glitt,
dann heben sie die Herzen wie Monstranzen
aus ihrer Brust und segnen sie damit.
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Mir fällt ein junger Ritter ein
fast wie ein alter Spruch.

Der kam. So kommt manchmal im Hain
der große Sturm und hüllt dich ein.
Der ging. So läßt das Benedein
der großen Glocken dich allein
oft mitten im Gebet...
Dann willst du in die Stille schrein,
und weinst doch nur ganz leis hinein
tief in dein kühles Tuch.

Mir fällt ein junger Ritter ein,
der weit in Waffen geht.

Sein Lächeln war so weich und fein:
wie Glanz auf altem Elfenbein,
wie Heimweh, wie ein Weihnachtsschnein
im dunkeln Dorf, wie Türkisstein
um den sich lauter Perlen reihn,
wie Mondenschein
auf einem lieben Buch.
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Wer jetzt weint irgendwo in der Welt,
ohne Grund weint in der Welt,
weint über mich.

Wer jetzt lacht irgendwo in der Nacht,
ohne Grund lacht in der Nacht,
lacht mich aus.

Wer jetzt geht irgendwo in der Welt,
ohne Grund geht in der Welt,
geht zu mir.

Wer jetzt stirbt irgendwo in der Welt,
ohne Grund stirbt in der Welt:
sieht mich an.
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Vergiß, vergiß und laß uns jetzt nur dies
erleben, wie die Sterne durch geklärten
Nachthimmel dringen; wie der Mond die Gärten
voll übersteigt. Wir fühlten längst schon, wies
spiegelnder wird im Dunkeln; wie ein Schein
entsteht, ein weißer Schatten in dem Glanz
der Dunkelheit. Nun aber laß uns ganz
hinübertreten in die Welt hinein
die monden ist -
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Mädchen-Klage

        Diese Neigung, in den Jahren,

        da wir alle Kinder waren,

        viel allein zu sein, war mild;

        andern ging die Zeit im Streite,

        und man hatte seine Seite,

        seine Nähe, seine Weite,

        einen Weg, ein Tier, ein Bild.

        

        Und ich dachte noch, das Leben

        hörte niemals auf zu geben,

        daß man sich in sich besinnt.

        Bin ich in mir nicht im Größten?

        Will mich Meines nicht mehr trösten

        und verstehen wie als Kind?

        

        Plötzlich bin ich wie verstoßen,

        und zu einem Übergroßen

        wird mir diese Einsamkeit,

        wenn, auf meiner Brüste Hügeln

        stehend, mein Gefühl nach Flügeln

        oder einem Ende schreit.
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Der Panther
 
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein. 


(mein Lieblingsgedicht *_*)
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Der Schwan


Diese Mühsahl, durch noch Ungetanes
schwer und wie gebunden hinzugehn,
gleicht dem ungeschaffnen Gang des Schwanes.

Und das Sterben, dieses Nichtmehrfassen
jenes Grunds, auf dem wir täglich stehn,
seinem ängstlichen Sich-Niederlassen - :

in die Wasser, die ihn sanft empfangen
und die sich, wie glücklich und vergangen,
unter ihm zurückziehn, Flut um Flut;
während er unendlich still und sicher
immer mündiger und königlicher
und gelassener zu ziehn geruht.
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Ein Frauenschicksal


So wie der König auf der Jagd ein Glas
ergreift, daraus zu trinken, irgendeines, -
und wie hernach der welcher es besaß
es fortstellt und verwahrt als wär es keines:

so hob vielleicht das Schicksal, durstig auch,
bisweilen Eine an den Mund und trank,
die dann ein kleines Leben, viel zu bang
sie zu zerbrechen, abseits vom Gebrauch

hinstellte in die ängstliche Vitrine,
in welcher seine Kostbarkeiten sind
(oder die Dinge, die für kostbar gelten).

Da stand sie fremd wie eine Fortgeliehne
und wurde einfach alt und wurde blind
und war nicht kostbar und war niemals selten.



Okay habt noch schöne letzte Sonntagsstunden ;*
Mel<33

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Hey du ^^ Danke für dein Komentar.. hm hört sich an wie ein Anrufbeantworter.. ; ) Egal das sag ich nicht einfach so sondern weil es micht wirklich total freut ! Melli<3

P.s: Ihr könnt auch noch mehr schreiben :D